HvO-Gruppe Muthmannshofen zu 92 Einsätzen im Jahr 2021 unterwegs
Die BRK „Helfer vor Ort“ – Gruppe Muthmannshofen wurde im Jahr 2021 zu insgesamt 92 Einsätzen im Oberallgäu und Kempten gerufen.
24 Stunden am Tag – 365 Tage im Jahr bietet diese Gruppe seit dem Jahre 1999 diesen Dienst für die Ortsteile Muthmannshofen, Frauenzell, Kimratshofen sowie Altusried und den dazugehörigen Weilern an. Sogar zu Einsätzen im Bereich Kreuzthal und Kürnachtal wurde die Gruppe abermals alarmiert, da hier der Anfahrtsweg der Rettungswachen aus Isny, Leutkirch oder Kempten weit ist und gerade im Winter schnelle Hilfe geboten werden kann. Auch Einsätze in Krugzell, Wiggensbach, Dietmannsried und sogar Kempten forderten die Einsatzkräfte im vergangenen Jahr. Derzeit stehen für den Dienst 1 Rettungsassistent, 2 Rettungssanitäter/innen, 1 Rettungsdiensthelferin und 8 Sanitätshelfer/innen in der Gruppe bereit, bei einem Notfall zu helfen.
Was ist eigentlich ein „Helfer vor Ort“
„Helfer vor Ort“ ist derjenige, der die Zeit vom Notfallereignis bis zum Eintreffen des qualifizierten Rettungsdienstes (Notarzt, Rettungswagen) den sogenannten „therapiefreien Intervall“ überbrückt. Konkret heißt dies, dass speziell ausgebildete Kräfte des Bayerischen Roten Kreuzes für den Rettungsdienst bei bestimmten Notfällen (z.B. bewusstlose Personen, starke Blutungen, Verkehrsunfällen, Atemstörungen, Herzinfarkt) Vorausfahren und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes oder Notarztes bereits entsprechende lebenserhaltende Basismaßnahmen durchführen, wie Herz – Lungen – Wiederbelebung, Sauerstoffgabe, Lagerung des Patienten, Lagemeldung, Einweisung Rettungsdienst usw.
Ausrüstung und Alarmierung
Für den regelmäßigen Dienst wird seit dem Jahr 2016 ein VW Passat Allrad mit dem Funkrufnamen „Rot-Kreuz Muthmannshofen 79/1“ eingesetzt, der durch Spenden der Bevölkerung angeschafft werden konnte. Ausgerüstet ist dieses Fahrzeug mit einem Notfallrucksack für Diagnostik und Versorgung, eine O2-Tasche mit einer Sauerstoffflasche, einem Defibrillator (AED), einen Satz Halskrausen (Stifneck), ein Pulsoxymeter und weiteren Hilfsmitteln. Auch wurde mit diesem Fahrzeug des Öfteren die medizinische Besatzung eines Rettungshubschraubers vom Landeplatz zum Einsatzort gefahren werden.
Alarmierung
Nach dem Eingang des Notrufes aus dem Einsatzgebiet des BRK - „Helfer vor Ort“ Muthmannshofen werden von der Integrierten Leitstelle Allgäu die Funkmeldeempfänger der „Helfer vor Ort“ - Gruppe ausgelöst. Diese fahren direkt von zu Hause oder vom Arbeitsplatz aus zum Einsatzort. In der Regel treffen diese spätestens 5-6 Minuten nach der Alarmierung und ca. 7–8 Minuten vor dem Rettungsdienst am Einsatzort ein. In 2021 wurde zu insgesamt 46 internistischen Notfällen, 27 chirurgischen Notfällen und 19 sog. sonstigen Notfällen alarmiert. Darunter waren leider auch 8 Reanimationen.
Notfalleinsatz
Das stetige Bestreben der BRK – „Helfer vor Ort“ – Gruppe Muthmannshofen, auch wieder zu „Notfalleinsätzen ohne Notarzt“ alarmiert zu werden, wurde belohnt. Zahlreich angefertigte Schriftstücke sowie Besprechungen mit dem Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Allgäu (ZRF Allgäu) und der Integrierten Leitstelle Allgäu (ILS Allgäu) mussten erfolgen, um die Vorteile eines „Helfer vor Ort“ bei Notfalleinsätzen aufzuzeigen, zu denen zu Beginn des Dienstes im Jahr 1999 auch stets alarmiert wurde. Die Umsetzung einer Richtlinie des Innenministeriums Bayern durch die oben genannten Stellen schloss dies ab Januar 2015 aber völlig unerwartet aus. Gemeinsam mit anderen „Helfer vor Ort“ – Gruppen im Leitstellenbereich Allgäu konnten wir überzeugen! Seit 1. Oktober 2021 wird die BRK - „Helfer vor Ort“ - Gruppe Muthmannshofen nach nunmehr 7 Jahren, auch wieder offiziell im Leitstellenprogramm hinterlegt, zu diesen „Notfalleinsätzen ohne Notarzt“ alarmiert und kann somit einen wertvollen Zeitvorteil z.B. für die Nachalarmierung eines Notarztes oder aber auch beim Auffinden der Einsatzstelle mit Einweisen der weiteren, alarmierten Rettungsmittel erwirken. Im Jahr 2021 wurde von der ILS Allgäu somit nun wieder zu insgesamt 18 solcher „Notfalleinsätzen ohne Notarzt“ alarmiert.
Einsätze während der Corona-Pandemie
Im Jahr 2021 wurde zu insgesamt 7 Einsätzen mit corona-positiven Patienten gerufen. Besondere Vorgaben von Schutzmaßnahmen im Hinblick auf die weiterhin vorherrschende Corona-Pandemie, die allgemein für den Rettungsdienst bereits im Frühjahr 2020 erarbeitet wurden, wurden natürlich auch im Bereich der „Helfer vor Ort“ - Gruppe angewandt und umgesetzt. Ein zusätzliches, eigenes Schutzkonzept wurde zum Eigenschutz der Mitglieder der Gruppe, zur Desinfektion der Ausrüstung und des Fahrzeuges sowie zur Reinigung der Schutzkleidung von der „Helfer vor Ort“ – Gruppe erarbeitet und umgesetzt.